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Gesunde Weihnachtsgewürze: 7 beliebte Klassiker der Winterküche

Nahaufnahme von weihnachtlichen Gewürzen wie Zimtstangen, Sternanis und Nelken.

© Ashi AdobeStock 1175538155

Weihnachtsgewürze geben Plätzchen und Heißgetränken ihr typisches Aroma und lassen Wintergefühle aufleben. Zugleich bringen sie wertvolle Pflanzenstoffe mit, die die Verdauung, die Atemwege oder den Stoffwechsel unterstützen können. Klassiker wie Zimt, Nelken oder Kardamom lassen sich dabei sinnvoll dosieren und sicher anwenden.

Zimt

Zimt gilt als Inbegriff der Adventszeit und wird seit Jahrtausenden für seine sanfte Süße und angenehme Wärme im Gebäck, Rotkohl oder Bratapfel geschätzt. Das Gewürz stammt aus der Rinde des Zimtbaums, der je nach Herkunftsort als Ceylon-Zimt aus Sri Lanka oder als Cassia-Zimt aus China und Indonesien bekannt ist. Ceylon-Zimt ist mild und cumarinarm. Cassia-Zimt ist meist günstiger, enthält aber mehr Cumarin, das bei empfindlicher Leber sparsam dosiert werden sollte.

Die gesundheitlichen Vorteile von Zimt liegen im ätherischen Öl Zimtaldehyd und Polyphenolen, die eine antioxidative Wirkung haben und Zellen vor Schäden schützen. Laborstudien zeigen antibakterielle, antioxidative und entzündungshemmende Effekte von Zimtverzehr. Zimt kann den Appetit anregen und den Blutzuckeranstieg nach Mahlzeiten abmildern, fördert die Verdauung und unterstützt eine ausgewogene Darmflora.

Nelken

Gewürznelken sind die getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaums. Sie verfeinern Lebkuchen, Glühwein und Rotkohl und werden traditionell auch medizinisch genutzt. Ihr ätherisches Öl mit dem Hauptwirkstoff Eugenol wirkt antibakteriell, antiviral und pilzhemmend, zugleich entzündungshemmend, schmerzlindernd und leicht betäubend.

Als Tee können Nelken Verdauung und Atemwege beruhigen. Verdünntes Nelkenöl oder das Kauen einer Nelke lindert vorübergehend Zahnschmerzen. Die Knospen liefern außerdem viele Antioxidantien, die Zellen vor freien Radikalen schützen. Wegen ihrer intensiven Wirkung empfiehlt es sich, Nelken sparsam zu verwenden. Das gilt besonders in der Schwangerschaft oder bei Einnahme blutverdünnender Medikamente.

Kardamom

Als Ingwergewächs zeichnet sich Kardamom durch ein süßlich-würziges, leicht scharfes Aroma aus. In den grünen Kapseln stecken Samen voller ätherischer Öle wie Cineol und Terpinylacetat, die für das intensive Aroma sorgen. In Lebkuchen, skandinavischem Gebäck oder im Kaffee entfaltet Kardamom sein volles Bouquet.

Traditionell wird Kardamom bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegsinfekten genutzt. Studien zeigen antibakterielle und entzündungshemmende Vorteile und deuten auf positive Einflüsse auf Blutzucker und Blutdruck hin. Für bestes Aroma empfiehlt es sich, ganze Kapseln zu kaufen und die Samen erst kurz vor dem Kochen zu mahlen.

Sternanis und Anis

Sternanis stammt vom immergrünen Magnolienbaum in China und Südostasien, Anis aus dem Mittelmeerraum. Beide duften süß und lakritzartig, auch wenn sie botanisch nicht verwandt sind. Ihr Aroma verfeinert Lebkuchen, Punsch, Kompott und Tee.

Das ätherische Öl Anethol in beiden Gewürzen wirkt schleimlösend, krampflösend und kann leichte Magenschmerzen und Blähungen lindern. Bei Erkältungen erleichtert ein Aufguss das Abhusten und beruhigt die Atemwege. Ganze Früchte oder Samen bewahren ihr Aroma am besten, wenn sie kühl und lichtgeschützt lagern und erst kurz vor dem Kochen zerstoßen werden.

Ingwer

Frischer Ingwer wärmt von innen und ist daher gerade im Winter eines der beliebtesten Gewürze für Heißgetränke, Suppen oder Gebäck. Konkret handelt es sich beim Ingwer um die Wurzelknolle der tropischen Pflanze "Zingiber officinale", die ursprünglich aus Südostasien stammt, heute aber weltweit angebaut wird.

Für die angenehme Schärfe sorgen Gingerole und Shogaole. Diese Stoffe wirken antioxidativ und entzündungshemmend, regen die Durchblutung an und können das Immunsystem aktivieren. Studien deuten darauf hin, dass Ingwer Übelkeit bei Reisen lindern kann, die Verdauung fördert und bei Erkältungen wohltuend wirkt. Auch leichte schmerzlindernde Effekte etwa bei Muskel- und Gelenkbeschwerden sind belegt. Wer Gerinnungshemmer einnimmt oder unter empfindlichem Magen leidet, sollte jedoch hohe Mengen meiden.

Vanille

Als Frucht einer tropischen Orchidee stammt Vanille ursprünglich eigentlich aus Mexiko. Heute wird sie vor allem auf Madagaskar oder den Inseln des Indischen Ozeans als Bourbon-Vanille angebaut. Ihr warm-süßes Aroma entsteht durch Vanillin und über hundert weitere natürliche Aromastoffe. Wegen der aufwändigen Bestäubung zählt Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt.

Neben ihrem feinen Geschmack hat Vanille auch viele gesundheitliche Pluspunkte. Studien und Erfahrungen aus der Aromatherapie zeigen, dass Vanilleduft beruhigen und offenbar die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin anregen kann. Vanille wirkt daher stimmungsaufhellend. Zudem werden der Schote antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben, die Haut und Schleimhäute schützen. Wer gerne nascht, kann mit Vanille entgegenwirken, um Heißhunger auf Süßes zu dämpfen.

Koriandersamen

Die Blätter und Samen des Koriander unterscheiden sich stark im Geschmack: Die Blätter schmecken frisch und herb, die Samen warm und nussig. Manche Menschen empfinden frische Korianderblätter aufgrund einer genetischen Veranlagung als seifig, die aromatischen Samen sind davon jedoch nicht betroffen und werden allgemein gut vertragen.

Koriandersamen sind ein wichtiger Bestandteil von Currypulver, Brotgewürz und Marinaden. Ihr ätherisches Öl enthält viel Linalool und Geraniol. Diese Stoffe wirken antibakteriell, entzündungshemmend und können die Verdauung anregen. Koriander kann Verdauung und Darmflora unterstützen, Blähungen lindern und krampflösend wirken. Zur äußerlichen Anwendung bietet sich Korianderöl bei Gelenkschmerzen oder Hautentzündungen an.

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