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Kopfschmerzen vorbeugen: Mögliche Wege und Tipps

Ein Pochen, ein Ziehen, ein dumpfer Druck hinter den Augen – wenn Belastung, Flüssigkeitsmangel oder innere Unruhe zu groß werden, reagiert der Körper gern mal mit Kopfschmerzen. Kopfschmerzen sind ein Warnsignal, müssen aber kein Schicksal sein. Wer rechtzeitig auf den eigenen Körper hört und vorbeugt, kann die Kontrolle zurückgewinnen.

Wenn der Kopf schmerzt

Das Gehirn spürt keinen Schmerz. Kopfschmerzen entstehen, wenn Blutgefäße, Muskeln oder Nerven im Kopf gereizt werden. Ursachen reichen von Muskelverspannungen über Stress bis zu hormonellen Veränderungen.

Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Primäre Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz, Migräne oder Clusterkopfschmerz) gelten als eigenständige Erkrankungen. Sekundäre Kopfschmerzen sind dagegen ein Symptom anderer Ursachen, wie einer Infektion, eines Bluthochdrucks oder einer Verletzung.

Die häufigsten Formen von Kopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen

Der Spannungskopfschmerz ist der Klassiker unter den Kopfschmerzen. Dennoch ist noch wenig darüber bekannt, welche Mechanismen ihn konkret auslösen. Spannungskopfschmerzen sind dumpf, drückend und oft beidseitig. Sie können leicht bis mittelstark sein und Stunden bis Tage anhalten.

Viele Betroffene beschreiben das Gefühl, als würden sie einen zu engen Hut tragen. Langes Sitzen, Schlafmangel oder Flüssigkeitsmangel verstärken die Beschwerden. Besser werden Spannungskopfschmerzen häufig durch Bewegung, frische Luft und Ablenkung.

Migräne

Migräne ist weit verbreitet und sehr komplex. Auch sie kann stunden- oder tagelang dauern, aber anders als bei Spannungskopfschmerzen wird sie meist von Übelkeit, Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet. Migräne kündigt sich in einer Attacke an, die mit starken und pulsierenden Schmerzen an Stirn und Schläfen einhergeht. Bis zu 15 Prozent der Betroffenen erleben außerdem eine Aura, die die Migräne mit Sehstörungen oder Kribbeln ankündigt.

Migräne entsteht, wenn sich Blutgefäße entzünden. Diese Reizung aktiviert Schmerzfasern und beeinflusst Nerven, die unter anderem Übelkeit und andere Körperreaktionen steuern. Wie Migräneattacken entstehen, ist nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagung, hormonelles Ungleichgewicht, Stress oder unregelmäßige Mahlzeiten.

Clusterkopfschmerzen

Der Clusterkopfschmerz ist seltener, dafür aber besonders heftig. Der Schmerz konzentriert sich einseitig hinter den Augen, kommt in Schüben und ist brennend oder bohrend. Die Attacken treten oft zu festen Tageszeiten auf. Clusterkopfschmerzen verlaufen in Phasen, die mehrere Wochen dauern können, gefolgt von längeren beschwerdefreien Zeiten.

Während aktiver Phasen treten mehrmals täglich heftige, einseitige Schmerzen um Auge oder Schläfe auf, oft zu festen Tageszeiten. Im Vergleich zu Spannungskopfschmerzen und Migräne sind Männer häufiger als Frauen betroffen.

Tipp: Ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, Muster sichtbar zu machen. Wer regelmäßig notiert, wann und wie Kopfschmerzen auftreten, erkennt persönliche Auslöser schneller und kann gezielt gegensteuern.

Wege der Vorbeugung

Der unterschätzte Lebensrhythmus

Kopfschmerzen entstehen, wo Alltag und Körper nicht mehr im Takt sind. Dauerhaft langes Sitzen bringt Muskeln und Kreislauf aus der Balance.

Ein gleichmäßiger Tagesrhythmus stabilisiert das Nervensystem und hilft, dass man weniger empfindlich auf Reize reagiert. Besonders wer zu Migräne oder Spannungskopfschmerzen neigt, profitiert von Routine. Dazu gehören regelmäßige Schlafzeiten, feste Mahlzeiten und ausreichend Pausen.

Muskeln & Bewegung

Kopfschmerzen sind oft das Resultat verspannter Muskeln im Nacken- oder Kieferbereich. Feine Nerven, die durch diese Regionen verlaufen, senden bei Dauerreizung das Signal zum Kopf als Schmerz.

Bewegung kann diesen Teufelskreislauf durchbrechen. Schon regelmäßige Spaziergänge, leichtes Dehnen oder gezielte Kräftigungsübungen können die Muskulatur entlasten. Gleichmäßige Ausdauerformen wie Schwimmen, Radfahren oder Walking fördern eine natürliche Schutzmaßnahme gegen Kopfschmerzen, indem sie das Gehirn durchbluten und den Kreislauf stabilisieren.

Stress als unsichtbarer Auslöser

Das Problem an negativem Stress ist, dass er die chemische Balance im Körper aus dem Takt bringen kann. Durch Freisetzung von Stresshormonen werden Blutgefäße verengt und Muskeln angespannt, bei chronischem Stress sogar dauerhaft. Wird der Druck zu hoch, bleibt der Körper im "Alarmmodus". Die Folge einer Überlastung des Nervensystems sind dann Kopfschmerzen.

Entspannungsmethoden wie progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitstraining oder Atemübungen senken die Aktivität des Nervensystems und bringen den Körper zurück in den Ruhezustand. Es gilt dabei auszuprobieren, was einem guttut. Hin und wieder gehört auch bewusstes Nichtstun dazu.

Ernährung geht durch den Kopf

Kopfschmerzen wie zum Beispiel Migräne können mitunter durch unregelmäßige Mahlzeiten gefördert werden. Denn Nährstoffe können die Aktivität der Nervenzellen beeinflussen. Ein stabiler Blutzuckerspiegel sorgt für gleichmäßige Energiezufuhr zum Gehirn. Wird eine Mahlzeit jedoch ausgelassen, sinkt der Blutzucker, und das Gehirn reagiert empfindlich.

Vollkornprodukte, Gemüse und gute Fette liefern gleichmäßige Energie. Auch wichtig ist Magnesium für die Muskeln und Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen dämpfen können.

Mentale Stärke als Schutzfaktor

Kopfschmerzen entstehen oft dann, wenn der Kopf "zu voll" ist. Bewusste Entschleunigung, klare Grenzen und achtsame Selbstfürsorge wirken dagegen wie ein innerer Puffer. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig meditieren oder sich Zeit für bewusste Erholung nehmen, deutlich seltener Kopfschmerzen entwickeln. Auch das Gefühl, aktiv etwas tun zu können, etwa durch ein Kopfschmerztagebuch oder Entspannungstraining, stärkt das Selbstwirksamkeitserleben.

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