zum Inhalt springen

Was tun gegen wiederkehrendes Völlegefühl?

Person hält sich den Bauch vor einem Teller Essen, als Hinweis auf Unwohlsein oder Bauchschmerzen.

© Nataliya AdobeStock 1765604486

Beschrieben wird das Völlegefühl meist als subjektives Gefühl des Vollseins, das nach einer ausgiebigen Mahlzeit mit einem überfüllten Magen und Spannungsgefühlen einhergeht. In den allermeisten Fällen ist dieser Zustand harmlos und kann mit einer Veränderung in den Ernährungsgewohnheiten gelindert werden. Liegen jedoch andere Erkrankungen zugrunde, sollte ein wiederkehrendes Völlegefühl unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Unsere Verdauung

Eine der Hauptursachen für die Entstehung des Völlegefühls ist die übermäßige Nahrungsaufnahme, vor allem mit fettreichen und kohlenhydratreichen Speisen. Diese verursachen zusätzlich eine starke Gasbildung, sodass Blähungen das Völlegefühl nochmals verstärken.

Wie aber funktionieren der Magen und unsere Verdauung eigentlich?

Unsere Nahrung besteht aus komplexen Nährstoffen. Da unser Körper diese in ihrer ursprünglichen Form aber nicht alle aufnehmen kann, müssen sie vom Verdauungssystem schrittweise in ihre Bestandteile zerlegt werden.

Die Hauptaufgabe des Magens ist es, Nahrung aus der Speiseröhre aufzunehmen, sie durchzumischen und zu zersetzen. Ist alles verdaut, wird die Nahrung in Form von Brei an den Zwölffingerdarm weitergegeben. Beim Verdauungsprozess wird die Nahrung also zerkleinert, enzymatisch gespalten und letztendlich in kleinen Bestandteilen ins Blut aufgenommen.

Eine wichtige Rolle dabei spielen

  • Mund,
  • Magen,
  • Darm,
  • Leber,
  • Speiseröhre,
  • Bauchspeicheldrüse und
  • Gallenblase.

Zunächst wird also die Nahrung über den Mund aufgenommen und zerkleinert. Durch das Kauen werden die Speicheldrüsen in der Mundhöhle angeregt, um den chemischen Verdauungsprozess in Gang zu setzen. Sobald wir den Geschmack wahrnehmen, beginnt der Magen zu arbeiten und bereitet alles für die Ankunft der Nahrung vor. Eine wichtige Rolle spielt die Magensäure, die Bakterien abtötet und den Verdauungsprozess insgesamt vorantreibt.

Vom Magen geht es dann weiter in den Darm, wo die verschiedenen Nahrungsbestandteile weiter zerlegt werden – zuerst geht es in den Dünndarm und dann weiter in den Dickdarm. Was von der Nahrung übrigbleibt bzw. unverdauliche Reste werden dann beim Stuhlgang ausgeschieden.

Völlegefühl: Ursachen & Therapie

Neben einer übermäßigen Nahrungsaufnahme bestimmter Speisen kann das Völlegefühl auch von bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts ausgelöst werden.

Zu diesen zählen etwa:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
  • Reizdarmsyndrom,
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis),
  • Magengeschwür,
  • Pankreatitis,
  • Pilzinfektionen des Darms,
  • Störungen der Darmflora,
  • etc.


Auch durch Ursachen, die nicht per se organspezifisch bedingt sind, wie etwa Stress, Depressionen oder Angststörungen kann es zu einem wiederkehrenden Völlegefühl kommen. Je nach Ausprägung macht sich das Völlegefühl durch ein leichtes oder stärkeres Druckgefühl bemerkbar, subjektiv kann sich aber auch der Magenbereich sehr hart und steif anfühlen.

Zusätzlich können

  • Blähungen,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • starke Bauchschmerzen,
  • Bauchkrämpfe,
  • Aufstoßen,
  • Durchfall oder
  • Appetitverlust

auftreten.

Werden die Beschwerden stärker oder dauern über einen längeren Zeitraum an, ist es empfehlenswert das Völlegefühl ärztlich abklären zu lassen. In einem ersten Gespräch werden dann Lebens- und Ernährungsgewohnheiten besprochen und abgeklärt, ob Erkrankungen bekannt sind oder ob man etwa großen Stress hat. Weitere körperliche Untersuchungen können dann weitere Informationen zum Gesundheitszustand und zu möglichen Ursachen liefern.

Je nach Verdachtsdiagnose können folgende Untersuchungen eingesetzt werden:

  • Blutabnahme,
  • Gastroskopie,
  • Ultraschall,
  • Endoskopie,
  • etc.

Tritt das Völlegefühl im Rahmen einer Grunderkrankung auf, muss primär diese behandelt werden. In allen andren Fällen kann beispielsweise eine gezielte Ernährungsberatung dabei helfen, die Nahrung auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen, damit ein Zustand des Völlegefühls vermieden werden kann. Ergänzend oder alternativ können auch die Blähungen symptomatisch behandelt werden.

Ist das Völlegefühl nicht durch eine Erkrankung bedingt, können folgende Tipps dabei unterstützen, dem Zustand entgegenzuwirken:

Umstellung der Ernährung:
Ist man des Öfteren von Völlegefühl betroffen, kann es helfen, sich möglichst abwechslungsreich und natürlich zu ernähren. Kleine Portionen über den Tag verteilt sind außerdem besser als wenige große. Grundsätzlich werden bei wiederkehrendem Völlegefühl eher nährstoff- und ballaststoffreiche Lebensmittel empfohlen.

Ausreichend trinken:
Vor allem Wasser spielt beim Verdauungsprozess eine wichtige Rolle und unterstützt dabei, den Darm fit zu halten. Mindestens 1,5 Liter sollten wir täglich trinken, bei hohen Temperaturen oder nach anstrengenden körperlichen Aktivitäten dementsprechend mehr.

Genug Bewegung:
Um die Darmbewegungen zu verstärken und somit dem Völlegefühl entgegenzuwirken, ist regelmäßige Bewegung sehr wichtig – vor allem, wenn man tagsüber viel sitzt.

Genussmittel reduzieren:
Alkohol und Tabak sind nicht nur grundsätzlich ungesund, sondern sind daran beteiligt, vielfältige Körperfunktionen wie etwa den Verdauungsapparat lahmzulegen. Aus diesem Grund sollte man besser darauf verzichten.

Stresspegel herunterfahren:
Ein übermäßiges Level an Stress kann nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen, sondern auch Völlegefühl verursachen. Insbesondere Personen mit Reizdarmsyndrom sollten auf ihren Stresspegel achten.

Benötigen Sie noch weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen Ernährung oder möchten Sie mehr über die Therapie bei Völlegefühl wissen? Kommen Sie einfach zu uns in die Apotheke – wir beraten Sie gern.

nach oben