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Wie das Weihnachtsessen den Cholesterinspiegel erhöht

Festlicher Tisch mit gebratenem Truthahn, Kerzen und Wein, Menschen sitzen unscharf im Hintergrund.

© SanSandi AdobeStock 1576260736

Von Natur aus haben alle Menschen Cholesterin im Blut. Dieses wird in einem gewissen Maß vom Körper benötigt, um z. B. manche Hormone oder auch Gallensäure bilden zu können. Man unterscheidet dabei zwei verschiedene Sorten, HDL- und LDL-Cholesterin. Beim LDL-Cholesterin, das auch als schlechtes Cholesterin bezeichnet wird, ist es wichtig, dass der Anteil nicht zu hoch wird.

Was passiert bei zu viel Cholesterin und wie stellt man das fest?

Steigt der Cholesterinspiegel zu weit an, können Arterien verstopft werden. Dies führt wiederum zu einer Verschlechterung der Durchblutung. Verstopfte Arterien können Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge haben. Für das Herz-Kreislauf-System kann ein zu hoher LDL-Spiegel deswegen gefährlich werden.

Direkte Symptome bringt ein zu hoher Cholesterinspiegel in aller Regel nicht mit sich. Das heißt, man bemerkt ihn oft erst, wenn bereits verstopfte Arterien oder eine andere Folgeerscheinung vorhanden sind. Der Hausarzt kann ein Zuviel an Cholesterin jedoch durch eine Blutentnahme feststellen. Das ist besonders für Personen mit erhöhtem Risiko sinnvoll. Dies liegt zum Beispiel vor bei:

  • Diabetes
  • Übergewicht
  • hormonellen Veränderungen im Alter (besonders bei Frauen)
  • Rauchen
  • ungesunde Ernährung

Auch Menschen, die durch eine familiäre Vorbelastung ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, sollten auf ihr Cholesterin achten. Ist der Spiegel zu hoch, kann man womöglich schon mit der richtigen Ernährung, mehr Bewegung oder Gewichtsreduktion gegensteuern. Unter Umständen sind aber auch Medikamente erforderlich.

Und was hat Weihnachten damit zu tun?

Weihnachten ist für viele nicht nur die Zeit der Besinnlichkeit, sondern auch die Zeit der deftigen Mahlzeiten und ausgedehnten Essen im Familienkreis. Diese Form von Ernährung hat Folgen für den Cholesterinspiegel. Inzwischen gibt es Studien, die stark erhöhtes Cholesterin nach den Weihnachtsfeiertagen nachweisen konnten. Lebensmittel, die das Cholesterin im Blut nach oben schnellen lassen, sind zum Beispiel:

  • rotes Fleisch, verarbeitete Fleischprodukte
  • Wurst und Speck
  • Butter
  • Eier
  • Käse
  • Sahne
  • Kekse, Kuchen und viele andere Backwaren
  • viele Fertigprodukte
  • viele frittierte Lebensmittel

Cholesterin befindet sich also in sehr vielen Lebensmitteln und gerade über die Feiertage kommen besonders viele davon auf einmal auf den Tisch. Die Anzahl an Plätzchen, Keksen und Kuchen, oft mit viel Butter, ist groß, ebenso steht vielerorts Rind oder anderes rotes Fleisch auf dem Plan, Sahne und Butter finden sich auch in Saucen. Gerade wenn sich in der Weihnachtszeit die geselligen Zusammenkünfte häufen, die meistens mit reichhaltigem Essen, Kuchen oder beidem verbunden sind, ist es naheliegend, dass in dieser Zeit das Cholesterin im Blut stark zunimmt.

Gibt es Alternativen?

Vor allem wenn bereits ein hoher Cholesterinspiegel festgestellt wurde, ist es wichtig, verstärkt auf die Ernährung zu achten. Ständiges deftiges Essen kann aber für jeden Magen irgendwann zu viel sein. Hin und wieder möchte man deswegen vielleicht von alleine ein wenig "herunterschalten" und zu einem leichten Gericht wie magerem Geflügel oder Fisch greifen. Grundsätzlich sind diese Alternativen auch über die Feiertage sehr sinnvoll; die Weihnachtsgans lässt das Cholesterin im Vergleich tatsächlich ein bisschen weniger steigen als so manch anderer Braten.

Selbst zu kochen statt auf Fertiggerichte zurückzugreifen ist immer sinnvoll. Beim Nachtisch lässt sich ebenfalls einiges machen: Es muss nicht immer Schokolade sein, bestens geeignet sind auch Nachspeisen mit viel Obst. Gerade bei sehr reichhaltigen Gerichten ist es hier und da vielleicht auch ausreichend, eine kleinere Portion zu wählen, denn oft machen solchen Mahlzeiten tatsächlich auch schneller satt. Ein weiterer Trick ist, verstärkt beim Gemüse zu bleiben.

Komplett verzichten muss man dabei nicht. Wichtig ist nur, die Ernährung im Auge zu behalten und zum Beispiel nach einem ausschweifenden Mittagessen bei den Verwandten am Abend nicht noch die Chipstüte zu öffnen. Hier greift man dann besser zu Nüssen oder Obst. Auch andere Aspekte helfen dem Cholesterinspiegel, so ist viel Bewegung zum Beispiel sehr sinnvoll. Im Winter mag das Wetter nicht immer dazu einladen, aber der berühmte Verdauungsspaziergang ist dem Verdauungsschnaps in jedem Fall vorzuziehen. Auch Rauchen hat einen negativen Einfluss, wer darauf verzichtet, lebt also in jedem Fall auch gesünder.
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