Wie man Schmerzsalben richtig anwendet und wie sie wirken

© Jo Panuwat D AdobeStock 988120230
Ein Ziehen in den Muskeln oder bei Schmerzen in den Gelenken: Frei verkäufliche Salben mit bestimmten Wirkstoffen werden oft bei Beschwerden im Bewegungsapparat angewendet und können eine gute Alternative zu Schmerztabletten sein. Sie können dabei helfen, Entzündungen zu hemmen und die Schmerzen zu lindern, jedoch kommt es auch auf die Art der Beschwerden an. Schmerzsalben wirken grundsätzlich nicht systemisch, sondern werden gezielt im jeweiligen Bereich des Schmerzvorkommens angewendet.
Q&A: Wissenswertes zu Schmerzsalben
Welche Arten von Schmerzsalben gibt es?
Schmerzsalben sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie enthalten je nach Präparat unterschiedliche Inhaltsstoffe und werden für verschiedene Zwecke angewendet. So gibt es beispielsweise Salben, die klassische Schmerzmittel enthalten, während andere eine kühlende oder durchblutungsfördernde Wirkung haben oder sie werden zwecks der Wärme angewendet.
Der Großteil der verfügbaren Präparate zählt meist zur Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), zu denen beispielsweise die Wirkstoffe Diclofenac, Ibuprofen oder Ketoprofen zählen. NSAR-Salben wirken direkt an der Muskulatur und an den Gelenken, die sich direkt unter der Haut befinden, sie wirken also an der Oberfläche, hemmen die Entzündung und lindern den Schmerz.
Weitere Arten von Präparaten sind:
- Menthol-Salben: Wie der Name schon sagt, enthalten diese Salben Menthol und haben eine kühlende und durchblutungsfördernde Wirkung. Bei Gelenk- und Muskelschmerzen erzielen sie einen schmerzstillenden Effekt.
- Capsaicin-Cremes: Capsaicin ist ein Wirkstoff, der einer bestimmten Paprikasorte entnommen wird. Er senkt die Schmerzempfindlichkeit und fördert die Durchblutung. Der Wirkstoff auf Basis von Cayennepfeffer sorgt durch die Erweiterung der Blutgefäße weiters für ein Wärmegefühl auf der Haut.
- Arnika-Salben: Aufgrund möglicher Nebenwirkungen der NSAR-Salben greifen viele Personen auf natürliche Präparate mit Arnika oder Beinwell zurück. Sie sollen ebenfalls Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern, jedoch fehlen noch aussagekräftige Studien dazu.
- Hyaluronsäure-Gels: Hyaluronsäure wird häufig in Gelen verwendet, um die Gelenkflüssigkeit zu verbessern und die Gleitfähigkeit der Gelenke zu unterstützen.
Bei den Präparaten werden oftmals durchsichtige Gels anstatt weiße Creme-Varianten empfohlen, da es Hinweise darauf gibt, dass Gels tiefer und schneller ins Gewebe eindringen können. Alternativ können auch Sprays oder Pflaster (zum Beispiel Wärmepflaster) verwendet werden.
Gibt es bei Schmerzsalben Unterschiede hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen im Vergleich zu Schmerztabletten?
Schmerzsalben und -cremes mit NSAR-Wirkstoffen haben ebenso Nebenwirkungen wie Schmerztabletten, jedoch in einem deutlich geringeren Ausmaß.
Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen:
- Magen-Darm-Probleme,
- Hautreaktionen,
- Hautreizungen,
- allergische Reaktionen
Schmerztabletten wirken systemisch über das Blutsystem, können den Magen angreifen und sind nicht ganz unbedenklich für Personen mit Herz- und Nierenerkrankungen. Im Vergleich dazu gelangt bei der Anwendung von Schmerzsalben rund ein Zwölftel der aufgetragenen Menge ins Blut.
Q&A: Behandlungsmöglichkeiten & Anwendung
Welche Beschwerden können mit Schmerzsalben behandelt werden?
Je nach Art der Beschwerden und des Schmerzes sollte die dafür passende Schmerzsalbe oder das Schmerzgel angewendet werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
- kühlenden Schmerzgels und
- wärmenden Schmerzsalben,
die sich in ihrer Wirkung und Anwendung unterscheiden. Während ein Schmerzgel nur kurz aufgetragen wird, sollte die Schmerzsalbe hingegen in die Haut eingerieben und einmassiert werden.
Eine wärmende Schmerzsalbe kann hilfreich sein bei
- Muskelschmerzen,
- Verspannungen oder
- Zerrungen
Schmerzt hingegen das Fußgelenk, weil man umgeknickt ist, wird eher ein kühlendes Gel empfohlen.
Wie werden Schmerzsalben richtig angewendet?
Die Anwendung einer Schmerzsalbe erfolgt lokal und wird dementsprechend in dem Bereich auf die Haut aufgetragen, in welchem der Schmerz oder die Entzündung stattfindet.
Sehr wichtig ist es, vor der Anwendung die Packungsbeilage sowie die Anwendungshinweise gut durchzulesen und zu überprüfen, ob es eventuell Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben könnte. Auch bei vorhandenen Allergien sollte sorgfältig geprüft werden, ob die Salbe bedenkenlos verwendet werden kann. Ist die Haut bereits gereizt, sollte die Schmerzsalbe nicht angewendet werden.
Vorsicht: Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sollte vor der Anwendung einer Schmerzsalbe unbedingt Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Nicht jedes Präparat ist für diese Zielgruppe geeignet.
Falls Sie weitere Informationen rund um das Thema Schmerzsalben benötigen, kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke – wir beraten Sie gerne.