Wie viel Schutz bietet die Grippeimpfung?
Am Vortag fühlt man sich noch fit - dann am nächsten Morgen: Fieber, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost. Die Symptome einer Influenza, also der sogenannten echten Grippe, treten typischerweise plötzlich auf. Die Virus-Erkrankung wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen und kann unterschiedlich stark verlaufen.
Die Schutzimpfung mit einem jährlich angepassten Impfstoff kann in hohem Maße vor einer Erkrankung schützen und das Risiko für einen schweren Verlauf maßgeblich verringern. Besonders in Jahren, in denen das Grippevirus sehr verbreitet ist, kann dies, vor allem für Personen mit einem erhöhten Risiko, einen großen Unterschied machen.
Q&A: Wissenswertes zur Influenza-Erkrankung
Was ist der Unterschied zwischen Grippe und grippalem Infekt?
Eine Grippe-Erkrankung ist hinsichtlich ihrer Entstehung klar vom grippalen Infekt abzugrenzen. Erstere wird von Influenza-Viren ausgelöst und kann zu einem schweren Verlauf führen. Ein grippaler Infekt hingegen entsteht durch infektiöse Viren, von denen es sehr viele verschiedene Arten gibt. Wichtig: Auch der Verlauf beim grippalen Infekt ist im Großteil der Fälle viel harmloser als bei einer echten Grippe.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der beiden Erkrankung ist definitiv die Ausprägung des Krankheitsbeginns.
Während die Grippe
- blitzartig,
- mit Gliederschmerzen,
- hohem Fieber,
- Schüttelfrost,
- Abgeschlagenheit,
- starker Müdigkeit oder
- Appetitlosigkeit
beginnen kann, startet der grippale Infekt
- eher langsam verlaufend und
- fängt mit Halsschmerzen,
- Schnupfen und
- Husten
an.
Im Normalfall dauert eine Grippe rund eine Woche, bestimmte Symptome wie Husten oder Abgeschlagenheit können aber auch länger andauern. In seltenen Fällen kann es auch zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung kommen.
Ein erhöhtes Risiko für schwerere Verläufe kann bei
- Menschen mit Vorerkrankungen,
- Säuglingen,
- Kleinkindern
- älteren Personen oder
- Schwangeren
bestehen.
Im Gegensatz zum grippalen Infekt kann man sich vor einer Grippe grundsätzlich mit einer Impfung schützen. Manchmal wird das Auftreten von Fieber jedoch fälschlicherweise sofort der echten Grippe zugeschrieben und so kommt es vor, dass geimpfte Personen denken, dass der Impfstoff wirkungslos sei.
Q&A: Impfen gegen die Grippe
Wie funktioniert die Grippeimpfung?
Wird man gegen Grippe geimpft, werden geschwächte oder inaktivierte Virusbestandteile unter die Haut oder in den Muskel gespritzt. Das Immunsystem beginnt daraufhin, Antikörper gegen das Virus zu bilden. Kommt man nun im Zuge einer Infektion erneut mit einem aktiven Virus derselben Sorte in Kontakt, erkennt der Körper dieses wieder und kann es bekämpfen. Da sich Grippeviren ständig verändern, bietet die Impfung keinen dauerhaften Schutz; um diesen zu ermöglichen, muss man sich jährlich impfen lassen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Impfung?
Nach der Impfung dauert es in etwa 14 Tage, bis der Körper genügend Antikörper gebildet hat. Wenn man während der ganzen Saison geschützt sein möchte, sollte man sich dementsprechend früh genug impfen lassen, also noch bevor die ersten Grippefälle auftreten. In Europa ist dieser Zeitpunkt im Oktober/November, auch eine spätere Impfung kann aber durchaus noch sinnvoll sein.
Wie sehr man von der Grippeimpfung profitiert, hängt vor allem von den jeweiligen Gegebenheiten in der aktuellen Grippesaison ab und wie hoch das Ansteckungsrisiko ist.
Saison mit hoher Verbreitung des Grippevirus
• ohne Impfung erkranken: 10 von 100
• mit Impfung erkranken: 4 von 100
• die Impfung schützt: 6 von 100
Saison mit mittlerer Verbreitung des Grippevirus
• ohne Impfung erkranken: 5 von 100
• mit Impfung erkranken: 2 von 100
• die Impfung schützt: 3 von 100
Saison mit geringer Verbreitung des Grippevirus
• ohne Impfung erkranken: 2 von 100
• mit Impfung erkranken: 1 von 100
• die Impfung schützt: 1 von 100
Grundsätzlich wird die Grippeimpfung allen Menschen ab dem sechsten Lebensmonat empfohlen, besonders
- Personen ab 60 Jahren,
- Personen mit starkem Übergewicht,
- Personen mit geschwächtem Immunsystem,
- Personen mit chronischen Erkrankungen,
- Schwangeren und Stillenden,
- Personen mit vielen sozialen Kontakten in Beruf und Freizeit,
- Personen, die im Gesundheits- und Pflegebereich tätig sind,
- Personen, die in Pflegeheimen wohnen,
- Säuglingen ab dem 6. Lebensmonat und
- Kleinkindern.
Für Kinder ab dem 2. bis zum 18. vollendeten Lebensjahr gibt es auch eine Impfung, die in Form eines Nasensprays verabreicht wird.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Grundsätzlich kann jede Impfung bestimmte Impfreaktionen oder Nebenwirkungen verursachen. Wirkung, Risiken oder Nebenwirkungen können vorab mit dem behandelnden Arzt oder dem Fachpersonal in der Apotheke besprochen werden.
Nach einer Grippeimpfung kann es vorübergehend manchmal zu Beschwerden wie Müdigkeit, Fieber, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen kommen, die meistens innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder abklingen. Direkt an der Einstichstelle können weiters leichte Schmerzen sowie eine Rötung oder Schwellung auftreten.
Falls Sie gerne eine Beratung wünschen oder weitere Informationen zur Grippeimpfung benötigen, kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke - wir beraten Sie gerne.